Paris
1885 -
Paris
1954
Henri Laurens wird 1885 als Sohn eines einfachen Arbeiters in Paris geboren. Er erhält sehr früh seine erste handwerkliche Ausbildung in einem Dekorationsatelier, in dem er Stilornamente modelliert und Architekturentwürfe zeichnet. Später arbeitet Henri Laurens auf Bauplätzen und Baugerüsten und lernt dort, Steine zu behauen. Henri Laurens besucht abends regelmäßig die Zeichenkurse von "Papa Perrin", einem allseits beliebten Lehrer, der es versteht, seinen Schülern die Ernsthaftigkeit des Handwerks zu vermitteln.
Bevor Henri Laurens 1911 Georges Braque kennenlernt, zeigen sich seine ersten bildhauerischen Arbeiten von Rodin beeinflusst. Durch die Berührung mit dem Kubismus, entwickelt sich die Intention in Plastiken, polychromen Flachreliefs und Collagen die Ideen des analytischen Kubismus umzusetzen. Picasso, bringt Laurens mit Léonce Rosenberg zusammen, der begeistert einige seiner Skulpturen kauft und den Künstler fortan unterstützt.
Eine Reihe von Reliefs aus Terrakotta und Stein, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstehen, zeigen Einflüsse von Lipchitz und der afrikanischen Negerskulptur. Henri Laurens wendet sich nun von den kubistischen, geometrischen Formen ab und nähert sich wieder der Natur an. Indem er stark abstrahierte, rhythmisch bewegte Figuren - meist weibliche Akte - von großer poetischer Kraft darstellt, findet er zu einem organischen, kurvigen Stil. Der Künstler setzt sich in zahlreichen Arbeiten mit Themen der antiken Mythologie auseinander, die er neu interpretiert. Es entstehen z.B. 1944 die ersten Entwürfe für "La Grande Sirène" und 1953 die über vier Meter hohe Bronzeplastik "Amphion" für die Universitätsstadt Caracas, bei der Henri Laurens jedes Stück einzeln bearbeitet, um ihm Fülle und Substanz zu geben.
Henri Laurens wird als Vertreter der Bildhauerkunst im selben Jahr 1953 nach São Paulo berufen, wo ihm der große Preis der Biennale zugesprochen wird. Von Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit an entstehen neben den plastischen Arbeiten ein umfassendes graphisches Oeuvre mit Holzschnitten, Radierungen und Buchillustrationen.
Henri Laurens stirbt am 5. Mai 1954 in Paris.
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